Heimat- und Verkehrsverein (Vereinsgemeinschaft des Ortes Noswendel in der Stadt Wadern)
Der Heimat- und Verkehrsverein
Die Geburtsstunde des Heimat- und Verkehrsvereins Noswendel schlug am 21. November 1975. An diesem Tag wurde die einstimmig angenommene Satzung von den Gründungsmitgliedern:
Alois Biesel
Günter Ludwig
Klaus Blödner
Edgar Schuster
Hildegard Kläser
Hans Thiery
Manfred Ott
unterschrieben, und der Verein wurde im Vereinsregister des Amtsgerichts Merzig zunächst unter der Nummer 211 mit dem Namen Heimat- und Verkehrsverein Noswendel und danach bis heute unter der Nummer VR 349 mit dem Zusatz e. V. geführt.
Dem ersten Vorstand des Vereins gehörten an:
1. Vorsitzender Alois Biesel
2. Vorsitzender Klaus Blödner
Geschäftsführer Günter Ludwig
Schatzmeister Hans Barth
Schriftführer Hans Thiery
Beisitzer Robert Thome
Hildegard Kläser und
Der Ortsvorsteher Edgar Schuster
In seiner Satzung hat der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) seine Aufgaben und Zielvorstellungen klar definiert und diese Zielgedanken bis zum heutigen Zeitpunkt unverändert im Auge behalten.
Ausgangspunkt der ganzen Überlegungen waren die einschneidenden Veränderungen der gesamten kommunalen Strukturen durch die Einführung des Neugliederungsgesetzes (NGG) und der damit verbundenen sog. Gebietsreform. Nach der Einführung dieses Gesetzes im Jahre 1974 wurde den einzelnen Gemeinden ihre bisherige Selbständigkeit entzogen und auf die neu gegründete übergeordnete kommunale Einheit, in unserem Falle auf die damalige Gemeinde Wadern, übertragen.
Daraus entwickelte sich in den einzelnen bislang selbständigen Ortsteilen eine gewisse Verunsicherung darüber, wie die Interessen der einzelnen Orte in der neuen kommunalen Einheit Beachtung finden würden, zumal auch das gesamte Budgetrecht nun zentral angesiedelt war.
Um dieser Verunsicherung zu begegnen, hatte Alois Biesel, der bis zur Gebietsreform amtierende Bürgermeister von Noswendel war, die Idee, die Ortsinteressen in einem Verein zu bündeln. Auf diesem Wege sollte den Belangen des Ortes nach außen hin ein repräsentatives und wirkungsvolles Erscheinungsbild verliehen werden. Aus diesem Gedanken heraus ist auch der Ortsvorsteher Kraft seines Amtes satzungsgemäß Mitglied des Vereinsvorstandes. Für den neuen Verein war zunächst der Name „Ortsinteressenverein“ angedacht, der dann letztlich in Heimat- und Verkehrsverein umgewandelt wurde.
Wenn der neue Verein nun auch gegründet und die Aufgaben und Zielvorstellungen aufgezeigt waren, so galt es fortan diese Wunschträume zu verwirklichen.
Nach seiner Satzung hat sich der HVV als allgemeine Aufgaben auferlegt die Interessen des Ortsteiles Noswendel wahrzunehmen, den Gemeinschaftssinn zu erhalten und den örtlichen Fremdenverkehr zu fördern und zu vermehren.
Diese Vorsätze sollten über die Koordinierung der Tätigkeiten der örtlichen Vereine, die Durchführung gemeinsamer Aufgaben, die Erhaltung und Verschönerung des Ortsbildes, die Förderung des weiteren Ausbaues des Naherholungs- und Freizeitzentrums, die Mitwirkung bei der Erhöhung des Freizeitwertes und die Bemühung um die Gesundheitsfürsorge und den Umweltschutz sowie über die Wahrnehmung der örtlichen Interessen des Fremdenverkehrs gegenüber Behörden, Parlamenten, Verbänden und Vereinigungen angestrebt werden.
Das einzige, was der HVV zum Zeitpunkt seiner Gründung auf der Habenseite zu verbuchen hatte, war der Musikpavillon und das blanke Freizeitzentrum ohne jede sonstigen Baulichkeiten und Bodenbefestigungen.
Der Musikpavillon war noch vor der Gebietsreform von der selbständigen Gemeinde Noswendel errichtet worden, finanziert mit Mitteln der Gemeinde aus dem Verkauf der Schule an den Kreis Merzig-Wadern und aus Landeszuschüssen.
Damals wie heute können Träume nur Wirklichkeit werden, wenn zur deren Erfüllung auch das notwendige Kleingeld vorhanden ist. Und daran mangelte es dem neuen Verein gänzlich.
Woran es dem Verein jedoch nicht mangelte, waren Ideen, wie er seine Vorsätze in die Wirklichkeit umsetzen konnte. So wurde zunächst mit den Ortsvereinen verhandelt, um sie zu einem Zusammenschluss im HVV zu bewegen. Auf diesem Wege sollten dann gemeinsam und gestärkt Verhandlungen mit Getränkelieferfirmen aufgenommen und Liefervereinbarungen getroffen werden, die letztlich denn mit einem sog. Brauereidarlehn verbunden waren.
In den Gesprächen mit den Vereinen galt es zunächst eine zuverlässige Vertrauensbasis zwischen Vereinen und HVV zu schaffen und die Verteilung angestrebter Gewinne aus dem Getränkeverkauf zu regeln. In teilweise langwierigem und zähem Ringen wurde diese Hürde überwunden. Wenn auch das Vertrauensverhältnis anfänglich nicht besonders ausgeprägt war, so sind die Bedenken in relativ kurzer Zeit doch immer geringer geworden und bis heute gänzlich überwunden und haben sich zu einem gesunden gegenseitigen Vertrauen umgewandelt.
Auf dieser Basis mit den Noswendeler Vereinen im Rücken konnte der HVV weiter gehende Strategien zur Umsetzung seiner Ideen entwickeln. Für den Auf- und Ausbau des Freizeitzentrums musste eine dauerhafte finanzielle Grundlage geschaffen werden. Darum ging es in den folgenden Verhandlungen mit Getränkefirmen, um über günstige Lieferbedingungen Gewinne beim Verkauf von Getränken im FZZ erzielen zu können und an Brauereidarlehn zu kommen.
Diesen Firmen gegenüber konnte der HVV allerdings keine gesicherten Umsatzzahlen aufzeigen, wodurch die Firmen in ihren Lieferangeboten und Konditionen äußerst zurückhaltend reagierten und sich während des Verhandlungsverlaufs kein zufriedenstellendes Ergebnis im Hinblick auf die Zielsetzungen und Wünsche des HVV abzeichnete.
So konnte mit den damals noch existenten größeren saarländischen Brauereien Karlsberg und Saarfürst, mit denen die ersten Verhandlungskontakte aufgenommen wurden, kein tragfähiges Konzept gefunden werden, was dann zur Aufnahme von Verhandlungsgesprächen über den in Wadern ansässigen Getränkeverleger Rudolf Jost mit der Niederlassung Trier der Binding-Brauerei Frankfurt führte.
Die Binding-Brauerei zeigte sich den Anliegen des HVV gegenüber sehr entgegenkommend und räumte gegenüber den Mitbietern Karlsberg und Saarfürst sehr günstige Geschäftsbedingungen sowohl im Hinblick auf die Getränkepreise als auch auf einen verlorenen Zuschuss in Höhe von 26 000.- DM und einem zinslosen Darlehn Höhe von 14 000.- DM ein. So wurde am 26. April 1976 mit der Brauerei ein Vertrag geschlossen, der immerhin 17 Jahre Bestand hatte.
Damit konnte der HVV den weiteren Ausbau des FZZ anpacken.
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